Atemschule  
 

Wir sehen die Wellen als die Wirklichkeit, aber nicht das Wasser, das sie trägt. Atemschule

Ein Gedankenspiel

„Ist unsere Fantasie eine Illusion oder der Ausdruck tief empfundener Wirklichkeit?“

 

Der bewusste Atem ist ein Schlüssel, der Türen zu unendlich weiten Räumen öffnet, 
 wo Zeit keine Fesseln trägt und das Bewusstsein sich frei im Rhythmus der Ewigkeit bewegt.

 

 


Ist die Beschreibung der Atmung eine Illusion unserer Wahrnehmung 
oder ein Tor zur Wirklichkeit?

 

 


 

In der Menschheitsgeschichte ist der Atem seit jeher ein zentrales Symbol für Leben, Bewusstsein und spirituelle Verbindung. Viele philosophische und religiöse Traditionen weisen dem Atem eine tiefere Bedeutung zu, die über seine physiologischen Funktionen hinausgeht. Der Atem ist nicht nur eine biologische Notwendigkeit, sondern ein spirituelles Werkzeug, durch das der Mensch mit einer höheren Ordnung in Resonanz tritt. Insbesondere im Hebräischen wird der Begriff „Neshama“ verwendet, der sowohl Seele als auch Atem bedeutet und auf die göttliche Kraft verweist, die dem Menschen Leben einhaucht. Dieser Artikel spiegelt meine langjährige Erfahrung und Tätigkeit in der aktiven Atemarbeit sowie mein Studium und Verständnis von Bewusstsein und Seele wider. Er bietet einen tiefgehenden Einblick in die Mechanismen des spirituellen Reifungsprozesses des Menschen.


Der göttliche Atem und die Seele als Träger des Lichts.


In einer Weisheitslehre steht der Begriff, „Neshama“ als Glanz des göttlichen Lichts, das den Menschen durchdringt und ihm seine Lebenskraft verleiht. Sie wird als Trägerin göttlicher Weisheit und Intelligenz verstanden, die nicht nur den Körper belebt, sondern auch die Struktur des menschlichen Daseins prägt. In diesem Zusammenhang ist die Seele mehr als ein abstrakter Begriff – sie ist die zentrale Kraft, die das menschliche Leben steuert, indem sie durch den Atem den Fluss des göttlichen Lichtes reguliert.


Diese Vorstellung öffnet die Möglichkeit, die Seele als eine aktive Steuerungseinheit zu betrachten, die den Körper und das Bewusstsein durch das Leben führt. Sie tut dies in einer Weise, die dem individuellen Entwicklungsstadium entspricht, indem sie die Menge an Licht und Erkenntnis, die in das menschliche Bewusstsein eindringt, fein reguliert. Zu viel Licht könnte den Menschen überfordern, während zu wenig Licht das spirituelle Wachstum behindern würde. Somit fungiert die Seele als ein für uns, nicht begreifliches, fein abgestimmtes System, das den Reifeprozess im göttlichen Plan und die Korrektur der Seele in der materiellen Welt ermöglicht.


Die Rolle des Atems als Ausdruck der Resonanz


Der Atem selbst kann als Resonanzphänomen betrachtet werden, das die Beziehung zwischen der Seele und den äußeren transzendentalen Bedingungen widerspiegelt. Die Atmung ist dabei nicht nur ein physischer Vorgang, sondern ein spiritueller Ausdruck des göttlichen Plans. Indem der Mensch bewusst atmet, tritt er in eine tiefere Verbindung mit seinem inneren Punkt im Herzen und ermöglicht es der Seele, sich klarer zu manifestieren. Durch die Atemkontrolle kann der Mensch den Fluss des göttlichen Lichts lenken und so seine Verbindung zur transzendentalen Dimension vertiefen.


Der Atem fungiert als Kanal, durch den das göttliche Licht in den Körper einströmt und die Verbindung zwischen der Seele und dem Körper aufrechterhält. In gewisser Weise ist der Atem der Strom des Lebens, der die Seele mit der physischen Ebene verbindet, und gleichzeitig der Anker, der den Menschen an seine göttliche Herkunft erinnert.
Das Erlernen der verschiedenen Frequenzen in der Atemarbeit kann als analog zu dem Prozess des Erlernens unseres Alphabets verstanden werden, das die Grundlage für sinnvolle Kommunikation bildet. Diese Basis ermöglicht es uns, komplexe Gedanken und Gefühle auszudrücken. Entsprechend verhält es sich mit der Atmung: Sobald wir die unterschiedlichen Frequenzen der Atmung meistern, eröffnen sich uns neue Möglichkeiten, mit den Rhythmen der Musik zu interagieren.


Ein tieferes Verständnis der Atmung und eine klare Absicht können die Intentionalität des Bewusstseins signifikant erweitern. Die bewusste Synchronisation zwischen Atemrhythmus und musikalischen Klängen schafft eine harmonische Resonanz, die nicht nur ein breites Spektrum an Selbsterkenntnis und Intention ermöglicht, sondern auch die Verbindung zur spirituellen Dimension unseres Seins vertieft.
Die Intentionalität spielt eine entscheidende Rolle im Atemprozess, da sie als Katalysator für die Entwicklung eines erweiterten Bewusstseins fungiert. Ohne diese bewusste und zielgerichtete Erweiterung bleibt der Zugang zu tiefgreifenden Einsichten und authentischen Verbindungen zum Göttlichen oft verborgen.


Die Fähigkeit, im Einklang mit dem eigenen Atem zu leben, ist daher nicht nur ein Instrument der Selbsterkenntnis, sondern auch ein Schlüssel zur spirituellen Entfaltung. Indem wir lernen, im Einklang mit unseren Atemrhythmen zu atmen, begeben wir uns auf einen Weg, der uns nicht nur zu einem tieferen Verständnis unserer selbst führt, sondern auch zu einer ergreifenden Erfahrung der Einheit mit dem Göttlichen.


Bewusstsein als dynamische Intentionalität


Das menschliche Bewusstsein ist in dieser Betrachtung nicht bloß eine Ansammlung von Gedanken und Empfindungen, sondern ein dynamischer Prozess, der durch die Intentionalität der Seele geformt wird. Philosophisch betrachtet könnte das Bewusstsein als das Instrument der Seele angesehen werden, dass die Interaktion mit der äußeren Welt ermöglicht. Diese Intentionalität ist jedoch nicht zufällig, sondern durch die Seele und ihren Reifeprozess gesteuert.
Die Intentionalität des Bewusstseins – also die Ausrichtung des Geistes auf bestimmte Ziele oder Objekte – wird durch die Tiefe des spirituellen Verständnisses und der Einsicht beeinflusst, die durch den Atem und die Resonanz mit der Seele reguliert wird. Indem der Mensch seinen Atem und somit seine spirituelle Verbindung zum Göttlichen bewusst lenkt, verändert er auch die Intentionalität seines Bewusstseins und entwickelt sich zu einem höheren Verständnis seiner selbst und seiner Rolle im Kosmos.


Atmung als Werkzeug des spirituellen Reifeprozesses


Die Atmung kann in diesem Zusammenhang als Werkzeug für den spirituellen Reifeprozess verstanden werden. Sie ist die Brücke zwischen Körper und Seele, durch die der Mensch lernt, seine Gedanken, Emotionen und Handlungen in Einklang mit seinem göttlichen Ursprung zu bringen. Wie der Mensch atmet, so lebt er – dieses alte Sprichwort verdeutlicht, dass die Atmung ein Spiegel der inneren geistigen und seelischen Prozesse ist.
Wenn der Mensch in einem Zustand der Disharmonie oder des emotionalen Aufruhrs ist, zeigt sich dies oft in einem unregelmäßigen Atemrhythmus. Umgekehrt kann das bewusste Atmen den emotionalen Zustand beruhigen und die geistige Klarheit fördern. Hier zeigt sich die Rolle des Atems als Regulator der seelischen und geistigen Balance. Durch die Atemschule, die Praxis der bewussten Atmung, kann der Mensch lernen, seine inneren Muster zu erkennen und zu transformieren, um in tiefere Ebenen der Selbstwahrnehmung und spirituellen Entwicklung einzutreten.


Das Atemmuster und die Vererbung seelischer Strukturen


Interessanterweise weist die Atmung auch auf eine Art Vererbung seelischer Muster hin. Es wird oft gesagt, dass der Mensch im selben Atemmuster lebt wie seine Eltern, insbesondere die Mutter. In den ersten Lebensjahren ist der Atem des Kindes eng mit dem der Mutter synchronisiert – ein Phänomen, das als „Mutteratmung“ bezeichnet werden könnte. Erst durch die aufmerksame Arbeit mit dem Atem – zum Beispiel durch bewusstes Atmen oder meditative Praxis – kann der Mensch beginnen, seinen eigenen Atemrhythmus zu entwickeln, der im Einklang mit seiner individuellen Seele steht.
Dieses Konzept der Atemvererbung könnte als symbolischer Ausdruck dafür verstanden werden, dass wir nicht nur genetische Merkmale unserer Eltern erben, sondern auch seelische und emotionale Muster. Erst wenn wir diese Muster durchbrechen und unseren eigenen Atem finden, können wir die volle Tiefe unserer eigenen spirituellen Essenz entdecken.


Die Seele als steuerndes Prinzip des Reifeprozesses


Wenn wir die Seele als steuerndes Prinzip hinter dem menschlichen Leben betrachten, ergibt sich ein faszinierendes Bild: Die Seele benötigt Strukturen, um den Körper dorthin zu führen, wo er für seine Entwicklung hinmuss. Diese Strukturen sind tief in unserer Biologie, unseren Emotionen und unseren Denkprozessen verwurzelt, aber sie unterliegen letztlich der Führung der Seele, die durch den Atem die Verbindung zwischen göttlichem Licht und irdischer Erfahrung aufrechterhält.
Die Seele lenkt den Menschen durch die Phasen seines Lebens, und der Atem ist das Steuerelement, durch das dieser Prozess orchestriert wird. So wie der Atem die körperlichen Zellen mit Sauerstoff versorgt, so versorgt die Seele das Bewusstsein mit göttlichem Licht, das notwendig ist, um den menschlichen Geist auf seine spirituelle Reise vorzubereiten und zu unterstützen.


Fazit:
Der Atem als Resonanz des göttlichen Lichts


Die Integration von Atem, Seele und Bewusstsein zeigt, dass der Atem nicht nur als physiologischer Mechanismus verstanden werden sollte, sondern als ein zentraler Faktor im spirituellen Reifeprozess des Menschen. Der Atem verbindet den Menschen mit seiner Seele, dem göttlichen Lebensatem, und fungiert als Resonanzinstrument, durch das die Seele in der materiellen Welt wirken kann.
Diese Resonanz zwischen Atem und Seele ermöglicht es, nur so viel göttliches Licht in das menschliche Bewusstsein eindringen zu lassen, wie der Mensch für seine Entwicklung benötigt. Dies schafft eine Balance zwischen dem inneren, göttlichen Licht und der äußeren, materiellen Welt und fördert den Wachstumsprozess des Menschen.
Letztlich ist der Atem das Werkzeug der Seele, durch das der Mensch seine spirituelle Reise bewusst steuern und in Resonanz mit den transzendentalen Bedingungen seines Daseins treten kann.