Geist & Atem                                                                                                               Überlingen, den 09.09.2024

Splitter fügen sich zu einem Ganzen

Versuch, spirituelle Erfahrungen in Worte und Gedanken zu fassen

Einleitung

“Wenn dir bewusst wird, dass du ein Ausdruck der gesamten Natur bist, wird dir klar, dass du zwar sterben wirst, aber auch ewig bist, da die eine Substanz, von der du Ausdruck bist, fortbestehen wird”. “Wir können uns eine Welt vorstellen, in der Menschen, Tiere  und Pflanzen ihre eigenen Identitäten haben und in Gemeinschaft miteinander existieren. Unser Weg aus der Klimakrise muss damit beginnen, dass wir uns selbst als ökologische und vernetzte Formen des Selbst neu begreifen”. (Helen De Cruz, Professorin für Philosophie in Missouri, Selbstverwirklichung als Ziel? in Philosophie Magazin, Impulse für 2024, Ausgabe 27, S.69+71).

Es ist nicht nur die Klimakrise oder-Katastrophe, die uns Menschen ins Nachdenken bringt, wie lange wohl unsere gute Erde noch bewohnbar bleibt. Viele Menschen heute fragen sich, ob es verantwortungsvoll ist, noch Kinder in die Welt zu setzen bei all den düsteren Prognosen. Die beiden Zitate der amerikanischen Professorin zeigen in dieser dunklen Situation jedoch in eine verheißungsvolle Richtung:  Du Mensch bist Ausdruck der gesamten Natur, Existenz heißt in Gemeinschaft existieren, unser menschliches Selbst muss sich als ein Vernetztes verstehen, also Teil oder Splitter eines großen Ganzen sein.
Die Frage ist, wie wir uns solch ein gemeinschaftliches, als Netzwerk existierendes Selbstbewusstsein vorstellen und entwickeln können.

In den letzten Jahrzehnten haben sich bei uns Yoga, Meditation und andere fernöstliche Verfahren und Techniken etabliert, in denen es u.a. auch um Entspannung vom Alltag geht - ein Zur-Ruhe-Kommen, mit Stressabbau vom äußerst unruhigen und aktiven Leben oder ein Sich-Fit-Machen für die alltäglichen An-und Überforderungen. Die Spiritualität, wie sie hier verstanden wird, hat mit diesen Bewegungen nichts zu tun. Es handelt sich vielmehr um eine grundlegend neue Sichtweise, um ein neues Bewusstsein und Lebensverständnis. Es soll hier versucht werden, Licht in diese neuen Formen des Bewusstseins zu bringen, um zu zeigen, wie sich gemeinschaftliche Netzwerke entwickeln lassen und welche Methoden dabei helfen.